Mehrfamilienhaus zum zweiten Mal in vier Tagen überflutet

53881 Euskirchen-Euenheim -- Im Vergleich zum Starkregen am Dienstag sei der Kreis Euskirchen beim zweiten Unwetter in der Nacht zum Freitag mit einem blauen Auge davongekommen, berichtet der Pressesprecher der Kreisverwaltung, Wolfgang Andres: „Unsere Rettungsleitstelle hat seit Donnerstagabend zwölf Einsätze erfasst. Besondere oder außergewöhnliche Einsätze waren nicht darunter.“

Mit einer Ausnahme, so Andres: In einem Mehrfamilienhaus in Euenheim sei die Souterrain-Wohnung erneut bis zur Decke vollgelaufen. Die Feuerwehrleute der Löschgruppen Wißkirchen, Euenheim, Frauenberg sowie Elsig und die Einsatzkräfte der Hauptamtlichen Wache in Euskirchen waren unter der Leitung von Rolf Stupp am Freitagmorgen zur Einsatzstelle an der Kommerner Straße ausgerückt.

„Pro Minute etwa 8000 Liter Wasser“

Das Wasser sei, wie am Dienstag, von einem angrenzenden Feld in die Wohnung gelaufen. „Wir pumpen pro Minute etwa 8000 Liter Wasser aus dem Keller und der Wohnung des Hauses“, sagt der Einsatzleiter: „Wir sollten nach Angaben des Statikers die Wohnung nicht komplett leer pumpen, sonst hätte der Druck des Grundwassers die Bodenplatte womöglich in Richtung Decke gedrückt.“

Wie Stupp berichtet, hätte am Freitag ein Elektriker den Strom in der Wohnung wieder anschließen sollen: „Das hat sich nun erledigt. Aktuell kann man davon ausgehen, dass die Wohnung mehrere Monate nicht bewohnbar ist.“ Der Verkehr aus Richtung Elsig wurde über einen Wirtschaftsweg entlang des Sportplatzes umgeleitet. Der Schwerlastverkehr durfte die Einsatzstelle langsam passieren, da der Weg am Sportplatz für die schweren Lkw zu klein ist.

Vor drei Tagen gingen die Feuerwehrleute in dem Mehrfamilienhaus von einer vermisste Person aus. Eine Zwischendecke war wegen der Wassermassen eingestürzt. Die Bewohnerin konnte sich aber rechtzeitig in Sicherheit bringen. „Diesmal war von vornherein klar, dass niemand in der Wohnung ist. Deshalb war es für uns wesentlich entspannter“, so Stupp. Die Euskirchener Feuerwehr sei noch zu einem weiteren Einsatz in Kuchenheim ausgerückt: „Wir waren auf das Schlimmste vorbereitet, aber wir hatten Glück.“