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Massenanfall von Verletzten bei Verkehrsunfall (LNA-Übung)

53881 Euskirchen-Kirchheim -- Die Spaziergänger und Radfahrer, die zwischen Flamersheim und Kirchheim unterwegs sind, trauen ihren Augen nicht. Auf der Landesstraße 210 zwischen Kirchheim und Loch spielen sich dramatische Szenen ab. Bei einem Massenunfall hat es nicht nur die Insassen dreier Busse und mehrerer Lastwagen erwischt. Mehrere schwer verletzte Personen befinden sich überall auf der Fahrbahn. Aus einem demolierten, auf dem Dach liegenden Pkw hört man verzweifelte Hilferufe von eingeklemmten Insassen.

Dann kommt Bewegung in die Situation. Einsatzfahrzeuge der Euskirchener Feuerwehr und diverse Rettungsfahrzeuge bahnen sich ihren Weg durch die Rettungsgasse, während in einiger Entfernung der Hubschrauber der Luftrettung zur Landung ansetzt. „Wir starten jetzt mit der Übung“, tönt es aus einem mobilen Lautsprecher. „Wir simulieren heute einen Massenanfall von Verletzten, kurz ManV“, erklärt Martin Fehrmann von der Abteilung Gefahrenabwehr des Kreises Euskirchen und Organisator der Großübung.

Schaulustige bei der Übung mit eingeplant

Um das Szenario möglichst authentisch zu gestalten, machen Schaulustige es den Rettungskräften schwer und blockieren teilweise die Rettungsgasse auf der L 210, die sich für ein paar Stunden in eine Autobahn verwandelt hat. Wie Fehrmann erklärt, bestehe in der Frühphase eines Massenunfall ein Ungleichgewicht zwischen zahlreichen Verletzten und wenigen Rettungskräften. Deshalb sei die taktische Herangehensweise eine andere. Die Zeitspanne, bis sich das Verhältnis normalisiere, übe man regelmäßig – so auch am Samstagnachmittag auf der L 210. „Wir haben rund 200 Helfer im Einsatz, die 60 betroffene und verletzte Personen versorgen“, erläutert Kreisbrandmeister Udo Crespin. „Schulter an Schulter“ kooperierten bei der großangelegten Trainingseinheit haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter der Feuerwehr, des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), des Malteser Hilfsdienstes (MHD), des Technischem Hilfswerks (THW) und erstmalig auch die Luftrettung des ADAC.

Zudem seien wieder Teilnehmer aus dem Kurs für Leitende Notärzte mit von der Partie, für die die Großübung zum Abschluss ihrer Ausbildung gehöre, so Crespin.

Ruhig und koordiniert machen sich die Helfer an die Arbeit. Sie versorgen Wunden, betreuen unter Schock stehende Personen und befreien eingeklemmte Personen mittels Hydraulikschere aus den ramponierten Autos.

Auch nachdem der Notarzt seine schwerwiegenden „Verletzungen“ an Bauch und Schulter versorgt hat, lässt sich Verkehrsopfer Christian Fricke von einer Helferin zu einem Stuhl führen – Ausruhen ist angesagt. Der Grund: Seinen Alltag meistert der Katzveyer mit erheblichen körperlichen Einschränkungen. Für ihn ist das jedoch kein Hindernis regelmäßig an den Übungseinheiten der Rettungskräfte teilzunehmen. Im Gegenteil: „Ich war schon mehrfach dabei und bin es auch diesmal wieder gerne“, sagt Fricke: „Ich würde mir wünschen, dass sich mehr Menschen mit Behinderung trauen mitzumachen. Im realen Leben müssen die Einsatzkräfte auch wissen, wie man mit Behinderten umgeht. Hier können sie es lernen.“ Nachdem sämtliche „Patienten“ von Einsatzkräften versorgt sind, zeigt sich der Kreisbrandmeister ebenso wie Fehrmann sehr zufrieden. „Die Einsatzkräfte haben die Übung sehr gut umgesetzt, allenfalls Feinheiten gäbe es zu bemängeln“, lobt Fehrmann die Teilnehmer.

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Alarmierung durch Funkmeldeempfänger:

• 09.06.2018 um 13:00 Uhr

Einsatzstichwort:

• Verkehrsunfall Massenanfall von Verletzten (Übung)

Einsatzort:

• L210

• 53881 Euskirchen-Flamersheim

Einsatzleiter Feuerwehr:

• Peter Jonas

Einsatzstärke Feuerwehr:

• ca 200 Kräfte

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Bilder: PresseTeam NRW (ML+JP)


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